Sportlich, sportlich...

Donnerstag, 26.03.2015

Tut mir leid, mein Handy hat sich gestern aufgehangen und ich hatte keine Lust alles nochmal zu schreiben also ein neuer Versuch. Nelson also, da war ich nun und das für ganze vier Tage oder waren es fünf?

Wie gesagt es war regnerisch und bewölkt aber es soll sich hier ja um einen der Orte handeln,  die am sehenswertesten sind. Ich wollte mich vom Regen deshalb auch nicht so schnell vertreiben lassen und habe ausgeharrt. 

Der Rest meines ersten Tages war noch sonnig, da wusste ich aber auch noch nicht, dass das nicht so bleiben würde, ist ja nicht so als lese ich den Wetterbericht. Unmittelbar nach meiner Ankunft jedenfalls, bin ich in Kyla gelaufen eine sehr positiv gestimmte Amerikanerin,  die ich zuvor schon in Picton getroffen und mit der ich den Skydive in Taupo gewagt habe. Da wir uns ja schon kannten hatten wir uns gleich noch viel mehr zu erzählen und es war ein echt netter Abend. 

Nächster Tag: Beim Frühstück saß dann plötzlich eine alte Klassenkameradin neben mir und diesen Zufall mussten wir gleich mal zu einem gemeinsamen Ausflug auf den Markt der Stadt nutzen. Danach habe ich noch einen kleinen Spaziergang entlang der Küste gewagt, als das Wetter dann umschlug. Die ersten Regentropfen fanden mich im japanischen Garten, der nicht viel anders aussieht als jeder andere Garten und somit viel auch mein Plan vom Wandern ins Wasser, da ich trotz meines Versprechens zu mir selbst sehr lange nicht mehr zu wandern doch wieder einen Berg im Visir hatte, aber eben nicht bei Regen und schwarzem Himmel. Nach einem verregneten Abend mit einem mehr oder weniger guten Buch habe ich mir den Trip also für den nächsten Tag aufbewahrt. Ich muss sagen, das Wetter war nicht unbedingt besser, aber bei Nieselregen sagte ich mir kann man immerhin noch was machen.

Mein Ausflugsziel also: das Zentrum von Neuseeland...

Ja heute stand ich mittendrin in der exakten Mitte von Neuseeland mit wunderbarer Aussicht auf Berge Täler, die Küste mit Hafen und den Abel Tasman Nationalpark im Hintergrund. Und behaupten zu können man war im Center of New Zealand ist definitiv nichts Schlechtes. Dort saß ich dann eine Weile und hing meinen Gedanken hinterher bis mir die Menschenmasse zu viel wurde und mich an den Abstieg wagte. Anschließend habe ich mir den Queens Garden angesehen, bis auch an diesem Tag wieder der Regen wieder über Nelson hereinbrach.

Der nächste Tag hätte dann einer mit schönem Wetter werden können,  aber nein. Den Tag habe ich also mit Victoria und Cheyenne verbracht, den zwei Mädels aus meinem Zimmer und das war echt das beste Zimmer das ich je hier bewohnt habe. Die beiden waren echt genial. Der Tag war also gerettet.

Tag fünf also. Sonne. Das hieß für mich Fahrrad mieten und einfach drauf los ohne direktes Ziel die Küste entlang. Am Ende landete ich dann auf Rabbit Island einer kleinen Insel im Tasman Bay. Unter der heute erbarmungslosen Sonne mit viel Sonnencreme und auf dem schlechtesten Fahrrad das ich je gefahren bin fühlte ich mich unendlich frei und ich musste feststellen, in mir steckt anscheinend ein passionierter Fahrradfahrer. Nach zwanzig Kilometern dann, konnte ich mein Rad über die Insel jagen, über Brücken mit wunderbarer Aussicht preschen, durch eine Seenlandschaft mit winzigen Grasinseln umringt von riesigen Bäumen. Ein steiniger Schotterweg, der mich in den Wald führte, in dem meine Reifen über den nadelübersäten Waldboden glitten in einer so sanften Weise, wie fliegen... Das Sonnenlicht, das durch die Baumwipfel fällt und alles in ein bräunliches Licht taucht. Magisch! Es wird Herbst. Irgendwann hört man dann auf Fotos zu machen und genießt einfach. Es sieht eben nie aus wie in der Realität... Der Weg mündet dann in ein sandiges Auf und Ab zwischen Büschen und merkwürdig anmutenden Pflanzen, bis er sich am Rande des Sees in eine Art Feldweg verläuft. Und als ich dann an dem Ufer stand zwischen zwei ausgedörrten Bäumen im Sand, da hab ich's dann realisiert... Sch**** , mann, ich bin in Neuseeland und es tut mir leid,  aber das hab ich laut gesagt.

Und dann bin ich umgekehrt mit dem herrlichen Gefühl bisher alles richtig gemacht zu haben. Nach vierzig Kilometern dann konnte ich nicht mehr sitzen, das ist kein Scherz,  ich sag ja, auf einem schlechteren Fahrrad habe ich nie gesessen, aber es war halt kein anderes zur Verfügung. 

  

  

Mein Plan für den nächsten Tag stand also fest. Auschecken und weiterziehen,  was nach der ernüchternden Erfahrung einiger Backpacker auf dem Abel Tasman, dann auch kein Grund mehr zur Trauer war, weil ich mein Abenteuer in Nelson definitiv schon hatte und zwar ein anderes als jeder andere Backpacker und ich definitiv nicht den Elan zu einer viertägigen Wanderung gehabt hätte. 

Mein nächstes Ziel also Punakaiki, was das dann ist zur allgemeinen Entlastung im nächsten Eintrag.

Bis dann, ich nehme jetzt meinen Bus.