Südinsel: Erster Anhalt, Atlantis

Donnerstag, 19.03.2015

Nachdem ich fünf Stunden auf unruhiger See der Südinsel entgegenschipperte, war ich nach einem Beinahe-Anfall von Seekrankheit, froh in Picton angekommen zu sein. Es ist durchaus amüsant sich dem Klang unterschiedlich lauter Brechanfälle zu lauschen, während man sich immer weiter aus dem sicheren Hafen entfernt und der Wellengang immer stärker wird und unablässig gegen den Bug und über die Reling schwappt; ... bis es dich dann selbst erwischt... Ich konnte mich noch gut beherrschen und bin froh, dass ich nicht in das Konzert einsteigen musste, aber nach drei Stunden (mit Verspätung!) wurde es dann doch schwer. So musste ich mich dann ans hintere Ende des Schiffs verziehen um dem Wellengang ein wenig zu entgehen und durfte dann neben einer netten Neuseeländerin das Ende der Fahrt heraufbeschwören. 

Welch ein Zufall, dass das erste Hostel, das sich am Straßenrand erhebt, nachdem man so lange nur Wasser gesehen hat, Atlantis heißt. Erleichtert war ich dann, als noch ein Bett für mich frei war, da ich diesmal auf gut Glück ohne Buchung in den Abend gefahren bin.

Und mit diesem Hostel habe ich dann auch das bisher beste meiner Reise gefunden. Ich meine bbh-Hostels sind eh immer recht klein und eher familiär und gemütlich gehalten, aber in diesem Hostel habe ich meinen bisherigen Favoriten gefunden. Das Beste für den günstigsten Preis auch noch. Für zwanzig Dollar bekommt man hier free Wifi, kostenloses Frühstück und gute Gesellschaft.

Was das ganze dann noch so viel besser macht als meine bisherigen Anlaufstellen ist definitiv die Einrichtung, ein bisschen chaotisch, gemütliche Sessel und Sofas neben Lampen mit weichem Licht im Granny-Style mit einem alten Klavier im Wohnbereich und einer Gitarre im Lesezimmer, einer geräumigen Küche mit großem Tisch free Coffee und Tea mit Kuchen am Nachmittag. Betten, die im halbdunklen, ohne klare Ordnung teilweise mitten im Raum stehen und mit Vorhängen ein wenig privaten Raum schaffen. Katzen, die über den Teppichboden schleichen (der natürlich täglich gesaugt wird :P) und sympathischem von Zeit zu Zeit sehr merkwürdigem Personal, das für angenehme Stimmung sorgt. Bemalte Wände, gespickt mit jedemenge Notizen, Witzen und kleinen Geschichten,  die ich mittlerweile fast alle gelesen habe. Sehr ruhig gelegen, definitiv kein aufregender Ort, aber gut zum Ankommen. Gebettet auf weichen Kissen und gehüllt in eine Decke mit einradfahrenden Bären  auf der rosa Elefanten unter einem Sternenhimmel tanzen schlummerte ich dann wie ein Baby...

Ich war ehrlich gesagt kaum draußen seit ich hier bin, nur zum Einkaufen um genau zu sein, aber zu meiner Verteidigung, es war viel zu kalt und windig in Relation zu interessanten Aktivitäten gesehen. Also habe ich meinem Tag mit den Mädels in meinem Raum verbracht, auf Betten, Sesseln und dem Boden rumgelungert, kleine Anekdoten und die ultimativen Reisetipps ausgetauscht,  während wir alle nebenbei die weiteren Routen geplant und gebucht haben. Ich bin zum Beispiel bin jetzt Besitzer eines Buspasses für zehn Trips egal welcher Länge mit nakedbus, den ich für hundert Dollar weniger als ursprünglich ergattern konnte. Yey!!! Außerdem habe ich mein nächstes Hostel bereits gebucht, das befindet sich dann in Nelson. 

Ich hab dann jetzt doch mal mein Handy benutzt um ruch ein paar visuelle Eindrücke zu geben, da der Computer an den ich mich heute mal gewagt habe nur ein einziges Foto bewältigen konnte, bevorr der Bildschirm vor lauter Anstrengungen schwarz wurde..., das gibt es allerdings bei meinem Eintrag zum Skydive zu sehen, ich bemühe mich um mehr...